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Reisen nur mit Handgepäck

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Handgepäck Osprey Rucksack liegend auf einem Hotelbett.

Ich gehöre zu der Sorte Mensch, die beim Packen an alle Eventualitäten denken möchte. Eine Liste für die Liste sozusagen. Was für eine Genugtuung, wenn ich Punkt für Punkt abhaken kann! Leider belüge ich mich an dieser Stelle selbst. Denn obschon ich so meine Neurose vermeintlich ablegen kann, etwas Wichtiges vergessen haben zu können (es stand ja nicht auf der Liste!), so gleicht der Packvorgang einem Berg an Arbeit, der mich einige Stunden kostet. Nervenaufreibende Stunden höchster Konzentration. Schliesslich füllt sich der Koffer immer wie mehr – die Liste jedoch wird irgendwie nicht kürzer. Welch Dilemma!

Damit sollte letzten November Schluss sein. Ich beschloss, mein Solo-Abenteuer in Argentinien nur mit Handgepäck zu bestreiten. Eine meiner liebsten (Ex-)Bloggerinnen Dariadaria machte es vor, genau so wie auch die allerliebste Mirrelativegal. Deren Youtube-Video ich mir akribisch mehrmals zu Gemüte führte. Ich musste mir ja die Dinge schliesslich notieren für meine Liste. So ganz weg kam ich also nicht von der Listenschreiberei, aber dieses Mal lohnte es sich wirklich! Denn ich musste mich auf ganze 38 Liter reduzieren, und die wollten gut geplant sein.

Der Rucksack – mein Begleiter

Zunächst einmal suchte ich nach einem passenden Rucksack. Da die beiden genannten Mädels den Osprey Farpoint von Herzen empfahlen, entschied ich mich kurzerhand dafür. Eine gute Entscheidung – obschon ich heute wohl doch die 40 Liter Variante kaufen würde. Denn zwei Liter mehr oder weniger, das macht eben doch einen Unterschied, wie ich finde. Zu meiner Körpergrösse wurde mir jedoch stets zur kleineren Variante geraten, deshalb rede ich mir nun ein, dass ich mit der grösseren Version wohl doch nur Rückenschmerzen eingefangen hätte.

Diese muss ich in der Tat nicht vermelden: Rückenpolster, Brust-, Schulter- und Hüftgurt seien Dank! Der Tourenrucksack bietet reichlich viel Platz. Er lässt sich im Liegen komplett öffnen und hat ein gepolstertes Laptopfach, damit bietet er sich also auch auf Geschäftsreisen an. Zudem – ganz wichtig – ist die Grösse optimal, sodass der Rucksack ohne Probleme als Handgepäck durchgeht. Ja, in der Regel sogar bei Easyjet.

Ich packe meinen Rucksack und nehme mit…

Argentinien im November hatte es mir nicht leicht gemacht. Ich konnte mich zwar auf frühlings- bis sommerhafte Temperaturen einstellen, musste mich aber auch wappnen gegen die kühle Bergluft. Sommerkleidchen und hübsche Sandalen mussten also aus praktischen Gründen zu Hause bleiben. Und «praktisch» ist beim minimalistischen Packen wohl auch der Schlüssel. Alles, was nicht muss, muss weg!

Accessoires

Beginnen wir mit dem Handgepäck des Handgepäcks. Schliesslich dürfen auf Langstreckenflügen meist ein Rucksack und eine kleine Tasche mit. Dies habe ich natürlich gleich genutzt und nahm meinen Ledershopper mit, prall gefüllt mit den Dingen, die ich vor allem auf dem Flug benötigen würde:

  • Mütze: Meistens ist es sehr kalt im Flugzeug und in den Bergen sowieso.
  • Lesestoff und Schreibzeug: Platzsparend ist nur ein e-Reader. Meiner von tolino. Und natürlich Stift und Papier – sicher ist sicher.
  • Schal und Baff-Tuch: Das Allrounder-Tuch ist meine Entdeckung des Jahres. Ob als Haarband, Halswärmer oder gegen den Staub. Ein Alleskönner!
  • Elektronik: Meine schwere Kamera liess ich zu Hause, dafür musste mein iPhone herhalten, inkl. Stativ und einer analogen Einwegkamera. Zudem: Kopfhörer, Steckdosenadapter und allerlei Aufladekabel.
  • Brillen: Sonnenbrille und Sehbrille natürlich nicht vergessen.
  • Allerlei: Pass, Portemonnaie, Ohrenstöpsel, Nastücher, Kaugummi und Zahlenschloss, falls man mal etwas einsperren möchte. Und natürlich das obligate Nackenkissen. Gerade bei längeren Busfahrten aber auch im Flugzeug ein Helfer in Not.
  • kleiner Rucksack: Mein Fjällraven musste auch mit, der begleitete mich dann meist tagsüber.

Kleidung

Funktional, gut kombinierbar und dem Zwiebelprinzip gerecht werden, so lautete mein Motto für meine Packliste der Kleidungsstücke. Zauberwörter beim Packen: Rollen und Packing Cubes (meine sind von Muji). Eine super platzsparende Methode, die auch das Zerknittern der Kleidungsstücke weitestgehend verhindert.

  • Hosen: zwei kurze Hosen, eine Jeans und eine Stoffhose. Mehr braucht es nicht.
  • Oberteile: 6 Shirts und 2 Tanktops. Waschen musste ich lediglich ein Mal.
  • Pullover & Jacken: Hier hatte ich leider übertrieben. Eine Daunenjacke, einen Faserpelz und zwei Cardigans. Bei den Temperaturen zu viel des Guten.
  • Abendgarderobe: Ein einziges Kleid durfte mit. Kein einziges Mal trug ich es. Oops…
  • Unterwäsche, Socken, Pyjama und Bikini: Alles findet Platz in einem kleinen Cube.

 Schuhe

Für zwei Wochen braucht es keine Schuhsammlung. Ein Paar gute Sneaker mit Profil reichen und die Birkenstock-Sandalen mögen nicht sexy sein, aber sie halten Wasser, Sand und unebene Strassen leicht aus. Ich bin prima damit zurechtgekommen.

Beauty

Diese Packliste ist mir wirklich schwergefallen. Schliesslich gibt es klare Regelungen, was Flüssigkeiten im Handgepäck betreffen (max. 1 Liter à max. 100ml). Zudem habe ich gerne meine Pflegeprodukte bei mir… ein schwieriges Unterfangen.

  • Haare: Mein Luxusgegenstand war mein Glätteisen. Meine Haare kann ich sonst auf Reisen schlichtweg nicht bändigen (auch wenn meine Löwenmähne von vielen bewundert wird – praktisch ist dieses Haargetüm nicht). Eingetütet habe ich dann auch meine praktische Tangleteezer-Bürste.
  • Abschminken: Obschon ich auf meine Babor-Produkte schwöre, konnte ich diese schlichtweg nicht alle mitnehmen. Ein praktisches Ersatzprodukt auf Reisen sind die Nivea Reinigungstücher aber allemal.
  • Flüssigkeiten: Der transparente Beutel ist jedes Mal ein Mü zu klein und reisst mit der Zeit auf. Deswegen wickle ich jeweils Haargummis drum, damit alles an seinem Platz bleibt. Der Inhalt das Übliche: Deo, Parfüm. Mascara, Handcrème, Reisewaschmittel, Desinfektionsgel, Lippenbalsam, Babor Gesichtscreme abgefüllt in einem kleinen Tiegel, usw.
  • Make-Up: Zu guter Letzt mein Kulturbeutel mit meinem Make-up- Ich schminke mich in der Regel nur wenig, deswegen habe ich meist noch Platz für Schmuck und eine kleine Reiseapotheke.

Nächster Halt…

Kolumbien! Tatsächlich verschlägt es mich wieder nach Südamerika, dieses Mal sogar in mein Heimatland, und zwar für ganze 2 Monate. Auch dieses Mal liebäugle ich damit, nur mit Handgepäck zu verreisen. Zwei Wochen versus zwei Monate machen jedoch ganz schön einen Unterschied. Zudem werde ich mich auch auf dieser Reise jedem Klima stellen müssen… ich überlege noch.

Hast du selbst schon Erfahrung gemacht auf einer längeren Reise nur mit Handgepäck? Dann lass es mich unbedingt im Kommentarfeld wissen!

Der Beitrag Reisen nur mit Handgepäck erschien zuerst auf DITO.


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